La Mancha (12.-16.2.16)

An diesem Freitag, 12.2.) war ein Transfer von Gallocanta nach Alcazar angesagt. Es regnete meistens in Strömen. Das führte auch zu einer kleineren Schleuderpartie (ohne Folgen). Und das kam so: Gelegentlich hat Mann / Frau ein Bedürfnis. Um dem gerecht zu werden, bogen wir in ein nicht geteertes Nebensträsschen ein. Es war gekiest und steinig, also kein Problem bezüglich Herumrutschen. Meinten wir, denn nach etwa 100 m scherte plötzlich das Heck nach links aus - wir waren in einen aufgeweichten Lehmbelag geraten. Mit Mühe konnte ich das Auto wieder gerade stellen und legte dann den Rückwärtsgang ein. Nach wenigen Metern merkte ich, dass die Hinterräder immer näher an die abfallende Böschung kamen - weiterfahren kam so nicht in Frage. Susanne stieg aus (später hiess es Schuhe putzen) und erledigte ihr Geschäft, während ich  nochmals vorwärts fuhr, und dann erneut versuchte rückwärts aus dieser Situation herauszukommen. Es gelang mir, eine neue Fahrspur im Lehm zu machen, soweit wie möglich weg von der Böschung. Als ich wieder festen Boden unter den Rädern hatte, realisierte ich die Schweissperlen auf der Stirn.

Die weitere Fahrt war dann ereignislos, bis auf die Hotelsuche in Alcazar. Zwar hatten wir einen Kartenausschnitt mit dem Ort des Hotels, aber er war deutlich zu klein und so wussten wir nicht, auf welcher Stadtseite, respektive auf welcher Umfahrungsstrasse wir suchen mussten. Bei einer Kreuzung standen zwei Polizisten, welche die Strassenübergänge für die vielen SchülerInnen sicherten. Einen von beiden fragten wir (nachdem es keine Schüler mehr hatte). Der Zweite kam hinzu, und statt zu erklären, boten sie uns an, mit dem Polizeiauto vor uns herzufahren. Das nahmen wir natürlich dankend an, und so wurden wir für einmal von der Polizei im Hotel abgeliefert.

In La Mancha übernachteten wir 2 Mal in Alcazar und 3 Mal in Almagro im Parador, dessen Essen mässig ist. An allen 5 La Mancha-Tage war es weiterhin sehr windig.

In der Gegend um Alcazar hat es viele Lagunen (La Mancha Humida), besonders die am nächsten der Stadt liegende beheimatet viele verschiedene Wasservögel, unter anderem auch Weisskopfruderenten. Alles ist aber sehr weit weg und zum Fotografieren nicht geeignet. Auch der Halbtagesausflug nach Tablas de Daimiel erbrachte nicht die erhoffte Artenvielfalt.

Beim Transfer von Alcazar nach Almagro gerieten wir in eine Gewitterzone mit Orkanböen. Die Regenfront kam dermassen schnell und von so heftigem Sturm begleitet, dass Susanne nicht einmal mehr die Autotüre öffnen konnte, weshalb ich rund ums Auto eilte und die Türe aufriss, dabei aber innert Sekunden gründlich nass war.

Von Almagro aus hatten wir für einen Tag einen Guide gebucht. Er führte uns zu fünf klassischen Spanien-Arten: über hundert Zwergtrappen, ein 90er-Trupp Grosstrappen, viele Spiess- und Sandflughühner. Das waren wunderschöne Beobachtungen, aber halt eben auch hier: alles sehr weit weg und scheu. Kaiseradler sahen wir (bei einer Deponie), es ergaben sich aber höchstens Zweipixel-Bildchen. Dieser geführte Tag liess uns aber die Umgebung besser kennen lernen, und so konnten wir Tags darauf die interessantesten Gebiete nochmals abklopfen, was Fotos von Beutelmeise, Mittelmeerraubwürger und Spiessflughuhn ergab.

Eine Foto-Auswahl der Spanienreise findet sich hier als Galerie

Eine der beiden Hides bei Alcazar

Die einzige fotografierbare Art in Tablas de Daimiel

Die Regenfront, die in Sekundenschnelle auf uns zu kam

Eine Gruppe Grosstrappen in gebührender Entfernung

Diese Grosstrappe war ein bisschen näher, ist aber ganz stark herausvergrössert

Abendstimmung am Embalse Vega de Jabalon, mit einem typischen Calatrava-Vulkan-Hügel

Auch in der La Mancha: Mandelblüten

Beutelmeise in einem winzigen Feuchtgebiet

Weibchen des Speissflughuhns: Kaum stoppte unser Auto, begann es das Weite zu suchen

Unbekümmert suchte dieser Mittelmeerraubwürger am Ackerrand nach Nahrung, drum auch sein schmutziger Schnabel

im Land von Don Quijote - heute sind die Windmühlen grossangelegten Windkraftwerken gewichen.

Belchite und Gallocanta (8.-11.2.16)

Nach einer störungsfreien Fahrt mit Zwischenhalt für eine Nacht in Perpignan begann das Beobachten bei Bujaraloz (westlich Lleida), von wo aus wir nach Belchite fuhren. Die Kleinvögel versteckten sich meist vor dem sehr starken Wind, der uns fast die ganzen drei Wochen begleitete.
Trotzdem gab es viele Hänflingschwärme - eine grössere Gruppe trank an einem Wasserbecken. Lerchen waren weit weg immer von hinten im Flug zu sehen, einzelne Haubenlerchen zu vernehmen. Nördlich Belchite suchten wir in El Planeron nach der Dupontlerche. Etwa bei Sonnenaufgang waren zwei Individuen kurz zu hören. Dort in der Gegend trafen wir auch einen schönen Steinadler an.

Dank dem stürmischen Wetter ergaben sich viele schöne Lichtsituationen für Landschaftsaufnahmen.

Während der ganzen Reise begleiteten uns die blühenden Mandelbäume, mal in Weiss, mal in Rosa, als wilde Bäume (mit ungeniessbaren Mandeln), mal als Plantage.

In Gallocanta wohnten wir wie 2014 wieder im kleinen Hotel in Tornos und machten von dort aus vornehmlich Autoexkursionen. Etwas anderes kam nicht in Frage, denn weiterhin windete es sehr stark, und vor allem regnete es auch immer mal wieder stark, abgelöst von kurzen sonnigen Abschnitten. Die Kraniche waren diesmal bedeutend scheuer und weniger in Strassennähe anzutreffen. Dank der am ersten Tag noch trockenen Wege konnten wir auch Pfade befahren, die bei nasser Witterung kaum mehr befahrbar sind.

Eine Foto-Auswahl der Spanienreise findet sich hier als Galerie

Mandelblüten bei Belchite

Steinadler nördlich Belchite

Puebla de Alborton, im Sturm kurz vor Sonnenuntergang

Kranich bei Gallocanta

Feldlerche bei Gallocanta

Das Dörfchen Tornos

wechselhaftes Wetter bei Gallocanta

 

Mäusebussard 2.KJ (25.1.16)

Auf einer Exkursion am Greifensee zeigten sich Mäusebussarde im Flug. Ein Individuum ist an der nicht durchgezeichneten dunklen Flügelkante als Jungvogel des letzten Jahres kenntlich.

Zum Vergleich hier ein Altvogel: