Nahrungsquelle Efeu (24.9.16)

Drosseln und Stare lieben die reifen Efeubeeren. Schmetterlinge, allen voran der Admiral, teilen sich den Efeu-Nektar mit Schwebfliegen, Bienen, Wespen und Fliegen.

Jeden Herbst, wenn der Efeu blüht, sammeln sich im Vorhof unseres Mehrfamilienhauses die Admirale, einmal zählte ich diesen Herbst über 15 Stück. Sobald der blühende Efeu von der Sonne beschienen ist, sind sie dort. Im Schatten sieht man sie kaum. Sie setzen sich dann an die besonnte Hausmauer, und heute kam einer - wohl zufällig - in unsere Küche, wo es ihm aber ausnehmend gut gefiel. Auch dem Tagpfauenauge gefällt unsere Nektar-Beiz.

Stellvertretend für andere Insekten eine Biene.

 

Steinwälzer (21.9.16)

Dass es in Rapperswil 2 ungenierte Steinwälzer hat, die an der Uferpromenade zusammen mit Spatzen zwischen Schuhen von Bänklinutzern nach Brosamen suchen, fanden wir natürlich nicht selbst heraus, sondern wussten es dank ornitho.ch.

Wir nutzten das Ereignis für eine Dampfschiffahrt von Thalwil nach Rapperswil. Entgegen der Wetterprognosen war es sehr zugig und kalt. Trotzdem blieben wir ausser einer kurzen Kaffeepause standhaft draussen, denn wir schauten auch, ob sich irgendwo eine Raubmöwe aufhält. Dem war aber nicht so. In Rapperswil zeigte sich einer der beiden Steinwälzer (der hinkende) während etwa 5 Minuten, um dann kurz rufend wegzufliegen. Er kam - wie wir - später am Nachmittag zurück. Der zweite zeigte sich uns diesen Mittwochnachmittag nicht.

Diese Zigarettenkippe war ganz offensichtlich nicht interessant.

 

Knutt (und mehr) (15.9.16)

In Wollishofen, in unmittelbarer Nähe zum Schiffsanleger hält sich seit einigen Tagen ein diesjähriger Knutt auf. Eine seltene Erscheinung für die Stadt Zürich!

Ebenfalls neue Fotos gibt es von der Zwitscherschrecke, dem Steinadler und dem Wanderfalken; letztere beiden allerdings nur als nette Fotos.

Uferschwalbe (26.8.16)

Ein Spektakel sondergleichen zeigte sich in den Morgenstunden vom vergangenen Mittwoch am Neuenburgersee: gegen 500 Uferschwalben jagten zuerst über dem Schilf und anschliessend über dem Wasser. Für den Fotografen ergab sich das Baumfalkenproblem: Welche lässt sich anständig fotografieren? So blieb es bei einigen Versuchen, keine Uferschwalbe war wirklich nah, und so sind die Fotos halt nur zweiter Qualität.

Daneben konnte ich noch einen jungen Grünschenkel, Zwergtaucher, Wasserfrosch und Kormoran fotografieren.

 

Fremdschämen (24.8.16)

Ja, ich weiss, das ist ein Modewort. Und eigentlich müsste ich es auf Französisch übersetzen. Aber das ist wohl nicht so einfach. Also lasse ich es auf Deutsch, obwohl sich die Geschichte in der Romandie abspielte. Dabei muss ich bemerken, dass ich mich gerne in der Romandie aufhalte und die Romands sehr schätze. Was ich damit sagen will: Die Geschichte hätte sich überall in der Welt abspielen können.

Wir bestiegen als normale Ornithologen eine eingehauste Beobachtungsplattform, nicht gerade üppig ausgestattet, aber doch mit ganz gutem Blick auf eine interessante Naturschutzfläche mit interessanten Arten, wobei meistens alles ziemlich weit weg ist. Der Raum mit 5 Ausgucköffnungen war schon ziemlich dicht besiedelt: 3 Fotografen besetzten die eine Front und sie lagerten ihr Fotomaterial auf der üblicherweise frei liegenden Fläche. Auf unser Bonjour kam keine hör-oder sichtbare Reaktion. Neben einem Fotografen in Kampfmontur war noch ein halber Ausguck frei (er nutzte eineinhalb Ausgucke), den ich gerne zum Beobachten benutzt hätte. Es war aber so eng, dass ich nicht günstig hinstehen konnte um den Feldstecher aufzustützen, er reagierte nicht auf mein excusez-moi, und sein Ellbogen widerstand auch locker dem Druck des meinen. So zog ich mich zum fünften Ausguck zurück, wo ich schräg hinaus beobachten konnte. Doch da kam Erregung in die Fotografenschar, sie knipsten wie wild in eine Richtung. Die Feldstechernachschau ergab: Sie hatten einen Greifvogel in erstaunlicher Distanz gesichtet und fotografierten ihn wie wild, obwohl er weder nah noch frei sass, einzig das Licht stimmte. Einer der Drei wollte einen noch besseren Blickwinkel und stand direkt vor mich hin, um aus dem von mir benutzten Ausguck zu fotografieren. Als ich ihm sagte, er sei mir im Weg, meinte er nur lakonisch, dieses Hide sei ja schliesslich für alle da.

Und da muss ich ihm absolut recht geben.

Und: nein, hier kein Foto!